1845 als Bijouteriefabrik erbaut und ab den 1930er Jahren als Silberwarenfabrik betrieben, hat sich mit der Ott-Pauserschen Fabrik ein Betrieb erhalten, der einen traditionsreichen Gmünder Gewerbezweig repräsentiert: das seit dem Mittelalter florierende Gold- und Silberschmiedehandwerk. Im Fabrikgebäude sind nicht nur Fabrikations- und Büroräume, Maschinen und Werkzeuge erhalten, sondern auch Musterbücher, Personalakten und Geschäftsbriefe. An keinem anderen Ort ist wie hier der Arbeitsalltag eines Gmünder Gold- und Silberarbeiters in der Mitte des 19. Jahrhunderts so gut greifbar. Noch immer sieht alles so aus, als sei die Fabrik vor langer Zeit plötzlich verlassen worden. Alle Maschinen sind bis heute im Original erhalten und intakt. Im Kontor liegen noch die alten Auftragsbücher. Und noch immer lagern in den Regalen Hunderte von Stahlgesenken, mit denen Stockgriffe, Kerzenleuchter, Tabletts und vieles anderes mehr geformt und gefertigt wurden.